Schnelles Internet ist in Zeiten von Homeoffice und Online-Streaming nicht mehr nur für Gamer interessant. Gerade wenn eine Modernisierung oder ein Hausbau ansteht, bietet sich der Anschluss eines Netzwerks über Glasfaserkabel an. Damit kannst Du nicht nur schneller surfen, sondern auch Satelliten- und Kabelfernsehen empfangen. Warum die optische Sat-Verteilung so attraktiv ist, wie Du sie aufbaust und welche Komponenten dafür notwendig sind, erfährst Du hier.
Inhalt
Warum eine optische Sat-Verteilung?
Wer ein Mehrfamilienhaus neu baut oder modernisiert, investiert viel Geld und legt die Ausstattung dabei für viele Jahre fest. Damit sich die Investition auch lohnt, sollte das Equipment mit Weitblick gewählt werden. Auf lange Sicht bietet eine optische FTTH-Anbindung die größten Vorteile:
- Bandbreite für Highspeed-Internet bis weit über 1 Gigabit
- optimale Bildqualität auch bei UHD, 4K und 8K sowie zukünftigen Formaten
- keine Störeinstrahlung oder Potenzialverschleppung in großen Gebäuden
- klar kalkulierbare Kosten
- keine Beeinflussung durch Kabellängen
- einfache Installation (ein 4-Faser-LWL-Kabel hat gerade einmal 3 mm Durchmesser)
- Flexibilität mit bis zu vier gleichzeitigen Diensten pro Wohneinheit
- Förderfähig
Grundaufbau für ein Verteilnetz
Im Allgemeinen sollte in jeder Wohnung ein eigener Medienverteiler (MV) installiert werden. Dabei handelt es sich um einen kleinen Schrank für Modem, Verteilung, NAS usw. Über ein kleines Anschlusskästchen (FTTH-Anschlussdose) am MV und ein 3 mm dünnes LWL-4-Faser-Kabel laufen dann alle Einheiten im Technikraum, z. B. im Keller, zusammen.
Jedes Kabel enthält dabei vier Single-Mode-Lichtwellenleiter, die nun individuell als Anschlüsse für Kabel-TV, Highspeed-Internet und Sat-TV genutzt werden können (z. B. für HS-Internet + Kabel-TV + zwei Sat-Positionen). Im MV werden schließlich jeweils die vom Wohnungsbesitzer oder Mieter gewünschten Dienste wieder auf die üblichen Kupferdraht-Buchsen gewandelt, z. B. LAN + Sat-TV.
Im Zuge der TKG-Novelle zum Glasfaserausbau werden solche modernen Installationen sogar mit staatlichen Zuschüssen gefördert. Hinzu kommt der große Vorteil, dass die Länge der Glasfaserkabel keine Rolle mehr spielt und somit der praktikabelste Weg zum Verlegen genutzt werden kann. So bleiben auch die Kosten der Hardware immer klar kalkulierbar, egal ob Du vier oder über 1.000 Wohnungen anschließen willst.
Was wird für eine optische Sat-Verteilung benötigt?
Alle Hardware-Komponenten im Überblick:
- Pro Wohnung:
- eine FTTH-Anschlussdose mit verlegtem vier-fach-LWL-Kabel in den Technikraum
- ein Rückumwandler (folgt im Teil 2 der optischen Sat-Verteilung)
- eine Sat-Antenne (> 75 cm für Astra 19,2° oder > 85 cm für Astra 19,2° + HotBird 13°) mit Wideband-LNB mit LO 10,410 GHz (z. B. das DCT-DELTA UCW 12)
- zwei Koaxkabel, min CLASS A+ vom LNB bis zum optischen Sender (in der Nähe des Spiegels oder im Technikraum)
bei einer Koaxkabellänge von > 15 m zum Sender zusätzlich einen Verstärker (z. B. WBV 230 oder WBV 220 Pro) - ein optischer Sender OCH2 31-33-0 (oder OCH2 31-33-55 für zusätzlich terrestrischen Empfang)
- ein optischer Verteiler (4- / 8- / 16- / 32- / 64-fach pro Sender) passend zur Wohnungsanzahl
- die jeweilige Anzahl LWL-Patchkabel zum 8 x – 32x 4-fach optischen Patchfeld
Damit hast Du bereits alle Komponenten für eine Sat-Position. Für jede weitere Position wiederholt sich diese Liste im Prinzip.