Sat-Schüssel mit Wideband-LNB
Sat-Antenne mit Multifeedhalter und zwei Wideband-LNBs

Satellitenschüssel mit Wideband LNB ausrichten

Beim Ausrichten einer Satellitenschüssel sind ein paar Dinge zu beachten. Eine Sat-Schüssel mit Wideband-LNB macht das Vorhaben noch etwas interessanter. Wir wollen in unserem heutigen Blogartikel das Wideband-LNB vorstellen und Dir zeigen, wie man mit einfachen Hilfsmitteln eine Satellitenschüssel ausrichtet.

Was ist der Unterschied zwischen einem Quattro- / und Wideband-LNB?

Ein Quattro-LNB hat für jede der 4 Sendeebenen des Satelliten einen eigenen Ausgang und reduziert die hohe Empfangsfrequenz im Low-Band um 9750 MHz und im High-Band um 10600MHz jeweils auf den gleichen Sat-ZF-Bereich zwischen 950…2150 MHz.

Ein Wideband LNB wie das Delta UCW 12 hat nur 2 Ausgänge (horizontale + vertikale Polarisation) und reduziert einheitlich die Empfangsfrequenz um 10410 MHz (selten auch 10400 MHz) jeweils auf den Zwischenfrequenzbereich 290-2400MHz.

Daher sind mit einem Wideband-LNB die Sender / Transponder in der Satelliten-Zwischenfrequenz auf anderen Frequenzen zu finden, als bei Universal-LNBs und TV-Geräte (+ Receiver = STB) können Transponder nur teilweise im  Sat-ZF-Bereich 950-2150MHz empfangen.

Da Wideband –LNB´s typischerweise aber an speziellen Wideband-Unicable Multischaltern betrieben werden, (welche alle Transponder an „den richtigen Platz setzen“) kann das TV-Gerät nach der Installation wieder alle Sender vollständig empfangen und die Senderlisten stimmen wieder.

So richtest Du eine Sat-Schüssel mit Wideband-LNB aus

Dazu verwenden wir den horizontalen Ausgang des Wideband-LNB, weil hier die meisten deutschsprachigen Programme zu finden sind (technisch wäre es sonst egal).
Um die Genauigkeit der Ausrichtung zu erkennen, gibt es drei gängige Hilfsmittel:

1.) Einfacher Sat-Finder ohne Transponderauswahl:

Einfacher Sat-Finder
Einfacher Sat-Finder ohne digitale Anzeige

Einem einfachen Sat-Finder ist ein Wideband-LNB völlig egal, denn er misst nur ein breitbandiges Summensignal. Daher sind solche Sat-Finder auch beim Wideband-LNB benutzbar.

Bitte mit dem Pegelsteller die Anzeige in einem mittleren Bereich halten, sonst erkennt man während des Ausrichtens schlecht, ob das Signal besser oder schlechter wird und Du musst ja auf maximal ausrichten.

Diesen Satfindern ist aber auch egal woher das Signal kommt, daher landet man leicht auf einem falschen Satelliten (ca. alle 3 gibt es Empfang). Nachdem provisorisch ausgerichtet wurde, erst mit dem TV prüfen, ob man richtig liegt. Danach erst final ausrichten und die Schrauben anziehen.

2.) Sat-Finder mit Transponderauswahl:

Geräte mit einstellbaren Transponder stellen meist sicher, dass der richtige Satellit angesteuert wird.

Sat-Finder mit Transponderauswahl
Sat-Finder mit Transponderauswahl und digitaler Anzeige

Hier gibt es zwei Methoden, bitte beachte die Bedienungsanleitung des Geräts!

2a.) Du stellst im Menü bei der LNB-Auswahl von „Universal-LNB 9750/10600“ auf „Einzel-LNB 10410“ um. Nun sollten alle voreingestellten Transponder die in der Wideband-ZF über 950MHz liegen sofort funktionieren. Also alle Transponder (TP) die eine Sendefrequenz im Low-Band von 11360 bis 11800MHz & im High-Band von 11800 bis 12560 MHz haben.

2b.) Du lässt die LNB-Einstellung auf Universal (kann man bei einigen Geräten auch nicht verstellen) und legst Dir einen Transponder (oder einen Transponder pro Ebene) mit korrigierter Frequenz an, dabei müssen je nach Gerät die Sendefrequenz oder die Sat-ZF-Frequenz eingegeben werden. Diese Methode hat den Vorteil, dass man sehr schnell über die Transponderwahl von Wideband- auf Universal-LNB-Messungen umstellen kann.

Beispiel für angepasste Transponder, mit denen man sein Messgerät überlistet:

Ebene Programm Sendefreq./ Wideband-Sat-ZF SR / FEC
low-horizontal ZDF (HD) 10.702 MHz / 952 MHz 22000 2/3
low-vertikal DW-TV (SD) 10.966 MHz / 1216 MHz 22000 5/6
high-vertikal tele5 (SD) 12.670 MHz / 2070 MHz 27500 3/4
high-horizont Sat1 (SD) 12.735 MHz / 2135 MHz 22000 5/6

Allgemein gilt die Regel:
Low-Band-TP  von 11360 ….<11800MHz um 660 MHz erniedrigen und
High-Band-TP von 11800 …  ~12560 um 190 MHz erhöhen

3.) TV-Gerät oder Receiver als Messgerät:

Alle Geräte zeigen je einen Messwert für Pegel = Stärke an und einen zweiten Wert für die Qualität. Diese Funktion ist oft tief im Menü versteckt, oder nur bei jedem Senderwechsel sichtbar, wie bei vielen Samsung-TVs durch langes Drücken der INFO-Taste* aufrufbar. 
Das Gerät muss schon eine fertige Programmliste haben (kann teilweise über USB vom Internet aufgespielt werden), denn an einem nicht ausgerichteten Spiegel funktioniert kein Suchlauf.
Dann im Menü wie oben unter 2a) beschrieben das LNB auf Wideband-LNB umstellen** oder mit einem der Transponder (Programme) aus 2b) den Spiegel ausrichten. Nach jedem winzigen Schritt beim Ausrichtung der Sat–Antenne dem TV ~3 Sekunden zum „Einrasten des Tuners“ geben (vorher ist die Pegel-Anzeige konstant niedrig und die Qualität Null).
Erst auf hohen Pegel (bei Pegel über 90% ist ein Dämpfer empfehlenswert, z. Bsp. ein nasses Tuch über das LNB), dann auf maximale Qualität Ausrichten.

Hinweise dazu in der Bedienungsanleitung des TV/Receiver nachlesen.
** Wenn der Unicable-Router eingebaut ist, das LNB wieder auf Universal setzen und ein Userband + zugehöriger Transportfrequenz eingeben.

4.) Ausrichten der Satellitenschüssel:

Wenn man obige Besonderheiten beachtet, kann man den Spiegel nun wie gewohnt ausrichten.

4a) Du besorgst Dir für den Montageort die Elevation und Azimut-Werte, dies sind der Winkel in dem der Satellit zu ‚sehen‘ ist und die Richtung. Dazu gibt man zum Beispiel seine Adresse und den gewünschten Satelliten (meist Astra 19,2° Ost) bei https://www.dishpointer.com/ ein.
Nun reinzoomen und den grünen Knubbel zum gewünschten Antennenstandort ziehen, die grüne Linie zeigt die Empfangsrichtung an. Achte auf ein auffälliges Geländemerkmal (wie ein Baum / Kamin / Hauseck/..) um später darauf zu zielen.

4b) Die Halterung (Mast / Winkelwandhalter/ …) muss exakt senkrecht stehen. Dann den im Dishpointer angegebenen Elevationswert, auf der Gradskala der Schüssel einstellen und die entsprechenden Schrauben leicht anziehen, sodass sich der Spiegel gerade noch drehen lässt und das Wideband-LNB mit seinem horizontalen Ausgang an das verfügbare Messmittel anschließen.

4c) Nun den Spiegel auf ein fernes ‚Ziel’ einstellen, dass der Dishpointer vorgegeben hat (Baum / Kamin / …) in dem man den am Feedarm längs anpeilt. Hast Du schon ein Bild / Ausschlag?
Wenn nein, den Spiegel 1cm am Spiegel-Außenrand verdrehen und kurz (5..10s) warten ob ein Sender / Ausschlag kommt. Solange weiterdrehen bis ein Bild kommt oder die Richtung nicht mehr sein kann, dann zurück und es nach der anderen Seite probieren. Sollte nichts zu finden sein, hängt der Spiegel dank der lockeren Schrauben etwas zu tief und man probiert es mit ca. 2..3° mehr Elevation noch mal.

4d) Mit einem Messgerät nach 2 auf maximale Qualität ausrichten / bei 1 oder 3 sobald z. Bsp. ‚ZDF HD‘auf dem TV erscheint die Pegelanzeige am Empfänger aktivieren und in 5mm Schritten Richtung und Höhe auf maximale Qualität (= minimal BER) einstellen. Dann die Schrauben langsam über Kreuz festziehen, dabei darauf achten, dass sich das Signal dabei nicht verschlechtert.

Nun die richtigen Koaxialkabel an LNB anschließen. Mit dem Gabelschlüssel locker nachziehen, den Wetterschutz runterziehen. Dann noch die Koaxialkabel am Feedarm und Mast befestigen, nun kann im Haus mit der Montage des/der Wideband-Unicable-Router weitergehen.

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